Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
Freiburg

Sulzburgerstr. 18  -  79115 Freibrg i Br.  -  Tel.: 0761 490 78 40 

Kind...Sucht...Eltern

Unter diesem Titel veranstalteten unsere Freiburger Freunde unter der Regie von Armin Schilling einen Informationsabend zur Situation von Kindern suchtkranker Eltern.

Hierzu waren wir eingeladen, auch mit dem Hintergrund bei Bedarf helfend zur Seite zu stehen. So fuhren unser Sekretär Siegbert Moos vom Landesverband der Freundeskreise Baden, sowie vom Freundeskreis Karlsruhe Inge Koch-Helfrich und Dieter Engel Richtung Südbaden und freuten uns auf eine Veranstaltung in neuem, bisher unbekannten Ambiente, mit neuen Menschen und Hilfsangeboten.

Der Veranstaltungsort das Bürgerhaus am Seepark, war ein modernes Mehrzweckgebäude in herrlicher Lage inmitten eines Erholungszentrums am See. Als wir dort ankamen waren schon viele fleißige Helfer am Werk, so dass unsere Mithilfe nicht notwendig war und wir uns an den vielen Infoständen umschauen und mit den verschiedenen Selbsthilfegruppen und den hauptamtlichen Suchthilfeeinrichtungen und Netzwerken ins Gespräch kommen konnte.

Besonders interessierte uns auch die Mitwirkung des ehemaligen Profifußballers und Nationalspielers, sowie trockenem Alkoholikers Uli Borowka, welcher ja seit Jahren zu seiner Alkoholkrankheit steht. Mit der Veröffentlichung seiner Biografie "Volle Pulle" mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker, sowie der Gründung des Uli Borowka Suchtprävention und Suchthilfe e.V. ist er enorm in der Suchthilfe und Suchtselbsthilfe engagiert.

Wir hatten die Gelegenheit mit ihm bereits vor Veranstaltungsbeginn ins Gespräch zu kommen und merkten bereits dort, dass er vor klaren Worten, Nennung von Missständen, sowie von Ross und Reiter nicht zurückschreckte.

Das setzte sich dann auf der Bühne fort, mit einer klaren Ansage an Vereins- und Jugendleiter, der Politik, Interessenvertreter der verschiedensten Richtungen und der Gesellschaft im Allgemeinen, wie sie oft Zweifelhaft mit der Thematik von suchtkranken Menschen, den Angehörigen und vor allem den Kindern umgehen.

Beim anschließenden Podiumsgespräch antwortete er auf eine Anfrage von Inge ganz offen, dass er durch seine Alkoholeskapaden seine Kinder auch 10 Jahre nicht sehen konnte/durfte.

Wir hatten einen Mann vor uns, bei dem man merkte, dass er wusste von was er sprach, offen und schonungslos mit sich und seinem Leben umging, aber offensichtlich inzwischen auch mich sich im Reinen war.

Ihn und natürlich auch uns, sowie die zahlreichen Besucher hat auch die Vorstellung der seit 25 Jahren bestehende Einrichtung MAKS = Modellprojekt Arbeit mit Kindern von Suchtkranken beeindruckt. Die beiden Referentinnen zeichneten einen Querschnitt über die Situation, den Ängsten und das Gefühlsleben von Kindern suchtkranker Eltern im Allgemeinen und in ihrer Einrichtung in Freiburg. Zeichnungen mit der Beschreibung ihrer Gedankenwelt, welche sie zu den Bildern veranlasst haben, wurden im Foyer gezeigt.

Wir konnten unsere Kontakte zu den recht neuen Freunden in Freiburg und Umgebung vertiefen und sind mit nachhaltigen Eindrücken und neuen Ideen von einer gelungenen Veranstaltung zurückgekehrt.

Dieter Engel